In seiner Diplomarbeit „Die Einbettung der burgenländischen Kroaten in das Landesimage und die Landesidentität des Burgenlandes sowie ihr Verhältnis zu den anderen Nationalitäten“ (2013) schildert Mag. phil. Robert Richnovsky den Zuzug der kroatischen Siedler.
Wegen der Türkenkriege, politischen Aufständen, Kuruzzenunruhen und der spätmittelalterlichen Agrarkrise kam es, so Richnovsky, zu einer Verödung ganzer Landstriche und Dörfer.
Die Osmanen drangen nach Europa vor, dies versetzte die Landbevölkerung in Angst und Schrecken. Große Adelsfamilien, die sowohl in Kroatien als auch in Westungarn Land besaßen, begannen mit dem Umsiedeln ihrer Leibeigenen aus dem unsicheren Süden in westungarische Gebiete.
20.000 bis 60.000 Kroaten übersiedelten im 16. Jahrhundert, so der Verfasser der genannten Diplomarbeit, ins heutige Burgenland, das südöstliche Niederösterreich, nach Westungarn, in die Südslowakei oder nach Südmähren.
Die meisten Siedler kamen um 1533 in das Gebiet – bis heute gilt dieses Jahr als Stichdatum für die Besiedlung des Burgenlandes mit Kroaten.
Bald machten die Kroaten fast ein Drittel der Landbevölkerung aus. Sie waren Bauern, aber auch, wie Richnovsky schreibt, Priester, Handwerker, Händler, Kleinadelige und Adelige.
Diplomarbeit von Robert Richnovsky
Weitere Dokumente zur Ansiedlung der Kroaten im Burgenland
Burgenländische Heimatblätter, Abt-Domherr Adolf Mohl, Die burgenländischen Kroaten (1533-1933)